Entsetzen hat viele unserer Leser und Leserinnen
ergriffen, soweit sie Verbindung zum internet haben. Täglich trudeln Briefe
ein, in denen wir angefleht werden, uns für Space 2063 einzusetzen.
Natürlich werden wir das auch tun. Aber erst einmal von ganz vorne ...
Tatsache ist leider, dass Space: Above And Beyond mit Ende der 1. Staffel eingestellt wurde. Offenbar hatte die Serie in den USA ohnehin einen ungünstigen Sendeplatz und wurde im Quotenkampf gegen eine der populärsten Nachrichtensendungen auf dem Konkurrenzkanal aufgerieben. Ausserrdem ist so eine hochklassige Serie natürlich nicht billig, und der Produktionsfirma FOX sind die Werbeeinnahmen im Vergleich zu den Kosten nicht rentabel genug. Also hat man sich für den leichtesten Weg entschlossen: eine der innovativsten und intensivsten Science-Fiction-Serien aller Zeiten sang- und klaglos einzustellen.
Glen Morgan und James Wong nannten Space: Above And Beyond immer eine Kriegsserie, und das stimmt auch, denn mehr als es je eine andere Science-Fiction-Serie oder ein Film geschafft hat, vertieft sich diese brilliante Serie in die Psyche zukünftiger Soldaten. Aber wer denkt, Space wäre eine Kriegstreiber-Serie, der irrt gewaltig... Space verharmlost den Kampf nicht wie Star Wars zu einer lustigen Phaser-Ballerei, sondern es zeigt die Angst, den Schmerz, den ganzen Irrsinn, den ein solcher Krieg mit sich bringt.
Space ist eine Serie, die die
Schattenseiten des Lebens nicht ausspart. Hier ist nicht einfach alles
Friede, Freude, Eierkuchen. Die Figuren von Space sind keine
furchtlosen Abzieh-Helden, sondern ganz normale Menschen, die ihre persönlichen
Probleme und gleichzeitig ihren Job bewältigen müssen. Die Schatten
der Vergangenheit lasten auf jedem von ihnen - und es kommt darauf an,
sie im rechten Moment zu verjagen, um überleben zu können. Nach einem guten, aber nicht überwältigenden Pilotfilm hat sich die Serie kontinuierlich weiterentwickelt. Die Figurren sind uns vertraut geworden wie alte Bekannte: Nathan West, der seine Freundin Kylen Celina verloren hat und verzweifelt nach ihr Ausschau hält; Shane Vansen, die noch oft von der Ermordung ihrer Eltern gequält wird und den Feind in sich bewältigen muss; Cooper Hawkes, der immer wieder rüde aufbegehrt, aber von seiner Sehnsucht nach
einer Familie getrieben wird ...
Ihr aller Leben, das sich vor unseren Augen in der ersten Staffel stetig fortgesetzt hat, soll jetzt einfach zu Ende sein, weil die Quoten vielleicht ein paar Herren in Nadelstreifenanzügen noch nicht gefallen, die von der materie keine grosse Ahnung haben und nicht einmal merken, was für ein Kultobjekt sie da produzieren und welche Ausmaße es eines Tages annehmen könnte?
Einen SilberstreIfen scheint es immerhin am Horizont zu geben. Nache den letzten beiden Episoden (And If They Lay Us Down To Rest und Tell Our Moms We Did our best) wird Fox im Sommerloch alte Space FOlgen wiederholen, und es heisst, dass sie die Quoten genau verfolgen. Ausserdem wird natürlich der Umfang der Protestpost unter Umständen Pluspunkte für Space sammeln. Und sollte eine der fünf neuen Serien von Fox nicht einschlagen, dann könnte es sein, dass diese sofort eingestellt werden könnte, und Space weiterproduziert wird. Man kann nur hoffen, dass die TV Produzenten in den letzten dreissig Jahren klüger geworden sind - seit einer bei ihrem Sender wenig beliebten Serie namens Star trek mit allen zur Verfügugn stehenden Mitteln die Luft abgedreht wurde!
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